Katharina: Hallo und herzlich Willkommen bei Pflegesteuern. Mein Name ist Katharina. Frank: Mein Name ist Frank. Auch ein Hallo von mir. Katharina: Unser heutiger Gast ist Jens Krieger. Frank: Jens Krieger ist Gründer und Geschäftsführer der Alltagsbegleiter mit Sitz in Kaiserslautern. Katharina: Seid gespannt, was er uns zu erzählen hat. Frank: Hi Jens, schön, dass es geklappt hat. Wir kennen uns seit ungefähr 5 Jahren. Damals war dein Unternehmen noch in der Gründung. Die Tage hab ich mich in der Vorbereitung nochmal näher mit dir und deinem Unternehmen und beschäftigt, wobei mir auffiel, dass es mittlerweile 19 Standorte sind: Vom Ruhrpott, wie man so schön sagt, bis runter an den Bodensee. Wie kam es dazu? Wie kommt es zu so einer Entwicklung? Jens: Hallo Frank, erst einmal vielen Dank für die Einladung. Schön, dass es geklappt hat. Ich freue mich hier zu sein. Und ja, es ist eine spannende Geschichte aus den letzten 5 Jahren. Wie du sagst, haben wir uns beim Netzwerktreffen kennengelernt, da waren die Alltagsbegleiter gerade ein halbes Jahr am Start. Ich war 2014 sehr stark krank, hatte Depressionen, ein Burnout wie es ja so bezeichnet wird. Mein Arzt hat mir einfach geraten: Jens, du musst geschäftlich etwas anderes machen, sonst gehst du vor die Hunde. Dann bist du vielleicht irgendwann nicht mehr da. Nach 20 Jahren in einer Branche, in der man sich heimisch fühlt, in der man etwas geleistet hat, ist es natürlich schwer etwas Neues zu finden. Durch Zufall kam ich über ein Gespräch mit einer Freundin dazu. Sie sagte, sie mache eine Ausbildung zur Alltagsbegleiterin. Da hab ich gefragt, was ist denn eine Alltagsbegleitung? Da hat sie das ein bisschen geschildert. Ich fand es total spannend, habe daraufhin angefangen zu recherchieren und habe festgestellt, dass es Alltagsbegleiter nur in stationären Bereichen gibt: Der klassische Demenzbegleiter, das Spielen und Vorlesen in Heimen… Aber Ich habe nichts gefunden, was es für die Menschen zu Hause gibt. So bin ich dazu gekommen und habe dann 2015 das Unternehmen gegründet. Katharina: Jens, betreibst du alle deine Filialen selbst mit deinen Angestellten oder handelt es sich dabei auch um einen Lizenz-System? Jens: Wir haben den Standort Kaiserslautern hier vor Ort mit 35 Mitarbeitern und alle anderen sind selbstständige Unternehmer, die wir beraten und denen wir mit dem Konzept zur Seite stehen. Aber betreiben tun es alle selbst. Frank: Du hast den 1-2-3 Go Wettbewerb gewonnen, ein Wettbewerb für innovative Neugründungen. Was ist das? Wie kam es dazu? Jens: Da ich Angestellter war, sollte der Schritt in die Selbstständigkeit wohl überlegt sein. Ich bin über Alexander Hesse auf das BIC in Kaiserslautern aufmerksam geworden, habe Kontakt zu Frau Beck hergestellt und einfach ein paar Kurse zu Themen besucht, die man als Unternehmensgründer wissen sollte: ob Bilanzierung, Buchhaltung, Aufbau, Businessplan eben alles was man für die Banken braucht. Da hat man als Angestellter eben wenig mit zu tun. Damals gab es dann für Rheinland-Pfalz, Saarland und Luxemburg-Lothringen den Wettbewerb für Neugründung und da sagte Frau Beck: Mensch mach doch da mit! Erst wollte ich nicht, da ich ja eine Dienstleistung und kein Produkt habe und dort Leute sind, die ganz fantastische Dinge entwickeln und erfinden. Doch ich habe tatsächlich gewonnen. Ich glaube, es war 2016. Das hat uns natürlich sehr geholfen, weil der Preis ein professioneller Imagefilm war, der nun auch auf unserer Homepage ist. Ab und zu schaue ich ihn mir an. Darin ist immer die Rede von, was die Vorstellung in drei Jahren sei: zwei bis drei Stützpunkte. Katharina: Was bieten die Alltagsbegleiter eigentlich an? Erzähl mal, was sind eure Leistungen? Jens: Ja, es ist immer einfacher zu erklären, was wir nicht machen. Wir machen keine Pflege. Klassisch gesagt bieten wir alles rund um den Haushalt an, das Einkaufen, das Spazieren gehen, die Arztbegleitung, der klassische Gesprächspartner. Es ist so vielfältig, weil wir eben kein Pflegedienst sind und die Menschen oder jeder Haushalt so individuell ist und andere Anforderungen und andere Bedürfnisse haben. Wir richten uns nach dem, was die Kunden wollen und da geht es von Spielen, Vorlesen, Einkaufen und Putzen bis Arztbesuch, Arztbegleitung, und Friedhof. Also das, was derjenige möchte, ganz unterschiedlich. Frank: Also keine klassische Pflege? Auch nicht angedacht für die Zukunft so etwas zu erweitern? Jens: Nein. Es gibt ganz viele tolle Pflegedienste, die darauf spezialisiert sind und wir werden uns nie zu einem Pflegedienst umwandeln. Ich möchte das nicht. Ich sehe uns als klassischen Einstieg in das Thema der Pflege. Mein Wunsch wäre es eher, dass die Pflegedienste und die Pfleger und Pflegerinnen wieder mehr Zeit haben, vielleicht für Gespräche, eine Tasse Kaffee mit ihrem Klienten oder Patienten und nicht, dass sie nach 17 Minuten waschen schlagartig das Haus verlassen müssen. Wir ermöglichen so den Einstieg in das Thema rund um die Pflege. Und wenn da jemand Spaß dran hat und sagt, Mensch, das ist das, was ich will, dann kann er ja gerne weiter in den Bereich Pflege gehen.Aber wir werden nie das Thema Pflege in Kauf nehmen. Katharina: Ja dann. Jens, herzlichen Dank für das spannende Gespräch. Das ist echt toll, was ihr macht. Zum Schluss noch 10 Alternativ-Fragen, die wir bitten schnell zu beantworten. 10 Alternativ-Fragen Katharina: Berge oder Meer? Jens: Meer Frank: süß oder salzig? Jens: süß Katharina: Fleisch oder Gemüse? Jens: Fleisch Frank: Gas oder Holzgrill? Jens: Holz Katharina: Nachteule oder Frühaufsteher? Jens: Frühaufsteher Frank: Kaffee oder Tee? Jens: Kaffee Katharina: Bier oder Wein? Jens: Wein Frank: Horrorfilm oder Komödie? -Komödie Katharina: Cola oder Pepsi? Jens: Cola Frank: Stadt oder Land? Jens: Stadt. An unsere Leser noch kurz die Info: Natürlich sucht Jens immer wieder Partner und auch Mitarbeiter. Also nutzen wir es hier mal als Personalplattform. Kontakt stellen wir gerne her. Falls ihr noch Fragen, Wünsche oder Anregungen habt oder eine Idee für unsere neuen Gesprächspartner, dann schreibt uns an themen@pflegesteuern.de